20% auf Moments-Produkte, Tischkalender & Karten – CODE: MERCIGültig bis 17.05.2024
▼ 20% auf Moments-Produkte, Tischkalender & Karten – CODE: MERCI ▼
Gestalten und profitieren
Gültig bis 17.05.2024
Kein Hersteller
Kein Lieferant
Robert Bösch ist international einer der bekanntesten Berg- und Landschaftsfotografen. Selbst ein erfolgreicher Bergsteiger, arbeitete er eng mit dem 2017 am Nuptse, Nepal, verunglückten Bergsteiger Ueli Steck zusammen, mit dem ihn eine langjährige Freundschaft verband. Im letzten Teil unserer Interviews mit Fotografen gibt uns Robert Bösch Einblicke in seine Welt und verrät uns mehr über seinen neuen Fotoband «No Man’s Land», der andere Sujets, als wir von ihm gewohnt sind, beinhaltet.
Robert Bösch, Sie sind einer der berühmtesten Bergfotografen, haben eng mit Ueli Steck zusammen gearbeitet. Wie hat sich die Bergfotografie und der Alpinismus in den letzten Jahrzehnten gewandelt?
Alpinismus und Fotografie haben sich gewandelt – wie sich alles wandelt. Aber es sind zwei völlig verschiedene Welten, da lässt sich keine allgemeine Aussage machen. Die Bergfotografie ist heute auf einem ganz anderen Niveau als vor 30 Jahren. Für uns ist es heute eine Selbstverständlichkeit, auch von schwer zugänglichen Orten perfektes Bild- und Filmmaterial zu sehen. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass spektakuläre Bilder noch nicht beweisen, dass die abgebildete Leistung auch so spektakulär war, wie die Bilder suggerieren.
Ueli Steck, Peutereygrat
Toro Rogenmoser, Schöllenen
Neben Corona ist der Klimawandel das drängende Thema. Wie erleben Sie die Veränderungen des Klimas in den Gebirgsregionen, in der Natur?
In den Bergen ist die Klimaerwärmung sehr offensichtlich, erkennbar auch für einen Nicht-Wissenschafter. Die Gletscher sind ein sehr genauer Indikator, wie sich das Klima über einen längeren Zeitabschnitt verändert, unabhängig von jährlichen Schwankungen. Und die Gletscher gehen massiv zurück! Die Gründe dafür sieht man allerdings im Gebirge nicht. Dafür braucht es die Wissenschaft.
(Digital)fotografie im Bearbeitungswahn: Wie sehen Sie den Stellenwert der Fotografie in Zeiten einer wahren Bilderflut (Smartphones, Instagram und Co.)?
Das kann ich nicht pauschal beantworten. Das Spektrum der Fotografie ist so gross. Was soll’s, wenn einer oder eine das Selfie oder den Sonnenuntergang verbessert. Das ist der Fotografie egal. Und in der Werbefotografie ist die Bildproduktion am Computer integraler Bestandteil des Prozesses. Früher musste man im Studio die Realität zusammenbasteln. Aber es gibt den Bereich der Moment-Fotografie – da gehört auch die Landschaftsfotografie dazu – und da sollten andere Regeln gelten. Denn ein gutes Foto lebt davon, dass der Betrachter unbewusst, spontan denkt, wow, der hat genau den richtigen Moment, den richtigen Ausschnitt gesehen und ‚erwischt‘. Wenn dieser Gedanke verdrängt wird vom Reflex ‚ist eh am Compi gemacht‘, wird ein wesentlicher Teil der Fotografie in die Belanglosigkeit abdriften.
Chrigel Maurer, Eiger, Mönch, Jungfrau
Bergsteigen und Fotografie. Beides verlangt viel Aufmerksamkeit. Wie haben Sie die beiden Welten miteinander verbunden?
Beide Tätigkeiten haben mich ein Leben lang begleitet. Oft haben sie sich überlagert. Aber: War ich als Bergsteiger unterwegs, war ich aufs Bergsteigen fokussiert und die Fotografie war dann – wenn überhaupt – nebensächlich. Umgekehrt genauso, war ich für ein Shooting in den Bergen, drehte sich alles ums Bild – ich musste mich natürlich auch im Gelände bewegen, aber mit wirklichem Bergsteigen hatte das meist nichts zu tun.
Aus dem Buch «No Man's Land»
Im Herbst erscheint Ihr neuer Bildband «No Man's Land». Was können Sie uns jetzt schon darüber verraten?
«No Man’s Land» ist ein Buchprojekt, das ich schon sehr, sehr lange mit mir herumtrage. Ein Buch mit Bildern, die entstanden sind, während ich als Welten-Reisender und Zu-Hause-Bleibender auf diesem Planten mit meiner Kamera unterwegs war. Ein Buch von Wüsten, Städten, Bergen, Elefanten, Stierkämpfern, Wolken, Vögeln, Seen – von dieser Welt halt.
Aus dem Buch «No Man's Land»
Abschliessend für unsere Leser: Ihr Tipp, wenn man draussen unterwegs ist, beim Wandern, beim Skifahren… und ein gutes Foto machen möchte?
Einfach machen! Wer nicht fotografiert, macht sicher kein gutes Bild.
Aus dem Buch «No Man's Land»
Aus dem Buch «No Man's Land»
Robert Bösch, fotografiert von Lukas Pitsch
Mehr Informationen über Robert Bösch,
seine Projekte und viele Bilder auf:
www.robertboesch.ch