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Zum internationalen Tag der Berge haben wir uns mit dem Fotografen Thomas Biasotto zur Bedeutung des Tages und seinem persönlichen Bezug zu den Bergen unterhalten. Was ihn in der Fotografie und seinen weiteren Projekten inspiriert und motiviert, hat er uns in diesem Interview erzählt.
Hallo Thomas! Am kommenden Sonntag 11.12. ist ja der internationale Tag der Berge – hast du das gewusst?
Grossartig! Ja klar! Wir hatten letztes Jahr mit Mammut, eine grosse Aktion und daher ist mir dieses Datum ein Begriff. Aber ganz ehrlich, hättest du mich diese Frage vor 2 Jahren gestellt, hätte ich es nicht gewusst ;-)
Dieser Tag hat die UN-Generalversammlung ins Leben gerufen, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die besondere Bedeutung der Berggebiete für das Leben auf der Erde und ihre nachhaltige Entwicklung zu lenken. Was meinst du dazu?
Für mich ist jeder einzelne Tag vom Jahr ein Tag der Berge. Ich halte nicht wirklich viel von solchen neu ins Leben gerufenen Tagen. Denn ich finde man sollte jeden Tag an das gedenken oder Sorge tragen, was man liebt. Daher spare ich jeden Tag Wasser, probiere so gut es nur geht, Abfall zu reduzieren oder Strom zu sparen, usw. Ich mache auch Geschenke viel lieber unter dem Jahr und nicht "nur" an Geburtstagen oder Weihnachten, weil man es so macht.
Woher kommt dein ganz persönlicher Bezug zu den Bergen und was bedeuten Berge dir persönlich?
Berge sind DIE Urgesteine. Vor allem, was es je gegeben hat, standen unsere Berge bereits da. Sie sind so alt, wie unser Planet. Ich habe in den Bergen laufen gelernt und liebe es in den Bergen zu sein.
Alpstein
Mit MASSIV hast du einen alpinen Bestseller herausgebracht. Warum jetzt DER ALPSTEIN und nicht MASSIV2.0?
Der Alpstein ist mein Zuhause. Ich liebe den Alpstein. Schon als kleiner Goof waren wir wöchentlich mit meiner Mutter zusammen im Alpstein unterwegs. Dieses Buch ist eine Liebeserklärung und ein schon lang ersehnter Wunsch, dieses Projekt zu veröffentlichen. Denn ich arbeite bereits fast ein Jahrzehnt daran. Meine Mutter ist Appenzellerin und verbrachte Ihre ganze Jugend während den Ferien jeweils auf verschiedensten Alpbetrieben im Alpstein. Auch spüre ich immer ein „nachhause kommen“ wenn ich im Alpstein bin. Ja und dieses nach Hause kommen machen wir auch, denn wir, meine kleine Familie, werden im 2023 in das Elternhaus meiner Mutter nach Teufen ziehen. Für mich ein noch viel grösseres „zu Hause ankommen“. MASSIV 2.0 wird es geben und die Arbeit dazu laufen bereits auf Hochtouren. Du siehst, ich liebe es, Bücher zu machen.
Wieso denn?
Ich liebe es, etwas Physisches in den Händen zu halten, an dem man hart gearbeitet hat. So habe ich auch u.a., als ich an der ZHdK in Zürich Musik studierte, viel lieber komponiert und Arrangements auf Papier geschrieben, als stundenlang geübt. Beim Arbeiten am Notenblatt hatte ich nach Tagen oder Wochen Arbeit einen Stapel Noten in den Händen und wusste, das habe ich erarbeitet.
Thomas Biasotto
Du bist ja eigentlich ausgebildeter Musiker, hast eine eigene Band und komponierst Filmmusik. Wie bist du dann zur Fotografie gekommen?
Auf meine Konfirmation hatte ich eine Kamera geschenkt bekommen (die ich heute noch besitze). Ab diesem Moment hatte mich die Fotografie in den Bann gezogen. Lange Zeit ganz im Stillen, nur für mich, da ich dazumal an der Musikhochschule Zürich Musik studiert habe und mein Fokus voll und ganz meinen Instrumenten galt. Nach einem längeren Abstecher in die Privatwirtschaft entschied ich mich 2014 nochmals eine Ausbildung zu machen. So studierte ich nochmals 3 Jahre Vollzeit an der pädagogischen Hochschule in Zug. Ich musste mir dann überlegen, wie ich als Student mein Geld verdienen kann und habe mich dann entschieden, die Fotografie zu kommerzialisieren. So bekam ich dann eine Stelle als Kursleiter für Fotografie, was mit meinem Studium perfekt funktionierte. Heute übe ich diese 3 Passionen beruflich aus. Die Fotografie, die Musik und das Unterrichten. Auch vielfach nicht ganz einfach, da ich häufig nicht unterscheiden kann, ob ich an einem eigenen Projekt oder an einem Auftrag arbeite, da ich 3 Traumberufe ausüben darf.
In deinen Landschaftsaufnahmen spielt Licht häufig eine sehr wichtige Rolle – wenn nicht sogar die Hauptrolle. Wie gehst du an solche Aufnahmen ran, sind diese zufällig oder geplant? Was ist deine Inspiration?
Schön umschrieben! In der Landschafts- und Bergfotografie suche ich häufig grosse Kontraste und Lichtstimmungen. Diese kann man vielfach einigermassen planen, aber Mutter Natur hat hier immer das Schlusswort und es gibt immer wieder viele Überraschungen und Kehrtwendungen. Ich gehe nie planlos auf Touren, sondern bereite diese minuziös vor. Ich probiere immer dann zu gehen, wenn ich weiss, dass diese Stimmungen die ich mir vorstelle, entstehen könnten und die Voraussetzungen dafür stimmen. Mit den heutigen Tools, die uns allen zur Verfügung stehen, ist es sehr hilfreich für die Vorbereitung, aber wie gesagt, die Natur gibt den Takt an und dies kann sich während einer Tour oder Expedition immer wieder ändern. Meine Inspirationsquellen sind verschiedene. Ich studiere zum einen sehr viele Bücher von Fotografen. Ich liebe das Medium Buch über alles (ich besitze hunderte Bildbände und sammle diese). Aber vielfach entstehen neue Ideen auch sehr spontan. Zum Teil auch sehr verrückte Ideen und so bleibe ich einfach jeden Tag am Ball und gebe der Kreativität immer einfach möglichst freien Lauf. Eine weitere Inspirationsquelle für mich ist auch die Musik, wo mir während dem komponieren vielfach Ideen kommen, die ich entwickle und auch wenn möglich immer umsetze.
Nepal
Du hast einen eigenständigen Stil in deiner Bildbearbeitung. Hast du einen Tipp für die Bookfactory-Kunden, wie sie mehr aus ihren Aufnahmen herausholen können? Mit welchem Programm zur Bildbearbeitung arbeitest du?
Da gibt es hunderte Tipps und ich glaube, dass wenn ich detailliert auf diese Frage eingehen würde, wäre der Rahmen hier gesprengt. Auf der Plattform GRIDON gibt es viele und sehr spannende Tipps und Tricks, die sich jeder kostenlos zu Gemüte führen kann. Das Beste, diese werden laufend erweitert. So lohnt es sich, das WiKiGRID auf Gridon immer wiedermal zu besuchen. Ich arbeite hauptsächlich mit dem Bildbearbeitungsprogramm Lightroom. Ich kenne darin fast jeden Handgriff. Weiter nutze ich auch verschiedene Plugins, für gewisse Details (zum Beispiel von Skylum oder DxO). Für die Astroaufnahmen arbeite ich mit Photoshop, wobei ich hier anmerken muss, dass meine Kenntnisse in diesem Programm eher limitiert sind.
Und, diese Frage muss natürlich auch sein: Weshalb arbeitest du gerne mit Bubu sowie Bookfactory zusammen und was unterscheidet sie von anderen Anbietern?
Die Innovation, die Ausführung, die Technik und vor allem (!!!) die Menschen dahinter. Ich kenne die meisten persönlich und es ist für mich weit mehr als eine Buchbinderei, sondern es ist eine Familie. Und ich bin so stolz, auch ein kleiner Teil davon sein zu dürfen!!!
Buch DER ALPSTEIN
Zum Abschluss: wir durften letzte Woche anlässlich der Vernissage von deinem Alpstein-Buch an der Eröffnung von INK mitten im Dorf Appenzell dabei sein. Kannst du die Idee dieses Konzept- und Kulturraums mit uns teilen?
Da wir schon seit längerer Zeit wissen, dass wir ins Appenzellerland ziehen werden, war ich auf der Suche nach einem Atelier. Eines Tages sagte mit Sibylle Bichsel, sehr enge Freundin und Zinngiesserin im Zunfthaus Appenzell, dessen auch ich Mitglied bin, dass mitten im Dorf eine Industriehalle zu vermieten sei. Ich recherchierte und nahm kurzerhand mit dem CEO der Appenzeller Druckerei Kontakt auf und erkundigte mich. Ich musste nicht lange überlegen und sagte sofort zu. Zusammen mit Partnern werden wir nun im Drucksaal eine Galerie (hauptsächlich für Fotografie) sowie 3 Ateliers betreiben. U.a wird eine Kaffeerösterei, die erste und einzige im Kanton Appenzell Innerhoden, miteinziehen. So schaffen wir ein neues Zentrum für Kunst, Design und Handwerk, wo dies alles gezeigt und auch betrieben wird, mitten im Dorf Appenzell. Die offizielle Eröffnung von INK war am 24. November, zusammen mit der Vernissage zum Buch DER ALPSTEIN.
Vielen Dank für deine Zeit Thomas!